Umbau und energetische Sanierung 50er Jahre Siedlungshaus in Erfurt
Das Haus aus der Nachkriegszeit war räumlich sehr kleinteilig und beengt. Die Aufgabenstellung der neuen Nutzer war eindeutig. Es sollte mehr Raum entstehen. Das Haus sollte nach dem Umbau offener und großzügiger wirken, aber zugleich nicht mehr Grundfläche erzeugen. Zusätzlich bedeutete der gewünschte energetische Standart (KFW 70), Wärmepumpe und kontrollierte, zentrale Wohnraumlüftung, im Bezug auf die recht brüchige, einfache Bausubstanz der Bauzeit,
einen ambitionierten Schritt in die Zukunft. Um die räumliche Erweiterung und Aufwertung zu schaffen, waren erhebliche Rückbauarbeiten notwendig. Es musste die vorher seitlich angebaute Garage, der Eingangsvorbau, sowie das gesamte Dach abgerissen werden, bis auf die beiden massiven Giebelwände. Dennoch ist es uns gelungen die vorgefundene Struktur gezielt zu nutzen, weiterzubauen und die neuen Bauteile so auszuformen, sodass im Ergebnis vor allem im Dachgeschoss ein Mehr an Raum entstanden ist. Die neuen Bauteile sind als reine Holzkonstruktion, wie eine Art maßgeschneiderte Kappe, auf den massiv gebauten Bestand aufgesetzt worden. Dies zeigt sich nach aussen hin klar an den beiden unterschiedlichen Fassadenmaterialen. Der Holzbau ist mit einer vertikalen Holzverschalung verkleidet und der Bestand wurde mit einer gedämmten Fassade in Putz ausgeführt. Im Inneren blieb die alte Holztreppe mit dem schön geschwungenem Geländer erhalten. Diese kommt nun in dem neuen „Zentralraum“ des Hauses richtig gut zur Geltung. Das neu entstandene Haus, hat sich von einem etwas biederen Siedlungshaus der 50iger Jahre, in ein räumlich offenes, modernes und zeitgemäßes Wohnhaus verwandelt.
Bauzeit: 2021-2022
Bauherr: Privat